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Pannesamt: Edle Stoffe
Ob für elegante Kleidungsstücke, Karnevalskostüme oder effektvolle Dekorationen, Pannesamt ist vielfältig einsetzbar und eine leichte Alternative zu Samt. Der auch als Spiegelsamt bekannte Stoff begeistert mit einer changierenden Oberfläche, weichem Flor und guter Dehnbarkeit. Was den Trendstoff so besonders macht und wie Du ihn verarbeitest erfährst Du hier.
Samt: Ein Stoff mit Geschichte
Ursprünglich wurde Samt aus Seidengarn hergestellt und war nur dem Adel vorbehalten. Vom Orient gelang das edle Gewebe im 13. Jh. nach Italien, wo sich 1247 die erste Samtweberzunft gründete. Samtstoffe wurden damals für prunkvolle Kleidung, Vorhänge und Polstermöbel verwendet. Im 16. Jahrhundert entwickelten englische Weber den Cordsamt und den bedruckten Baumwollsamt. Erst ab dem 17. Jh. entstand in Deutschland eine Samtindustrie, die ihr Zentrum in der Samt- und Seidenstadt Krefeld hatte.
Herstellung und Eigenschaften von Spiegelsamt
Bei Pannesamt-Meterware oder Spiegelsamt handelt es sich um eine Wirk- bzw. Maschenware. Wie der Name Spiegelsamt schon verrät, besitzt das Material eine spiegelnde, leicht strukturierte Velours-Optik. Diese wird durch das sogenannte "Pannieren" erzielt. Dabei wird der Flor des Stoffes flachgebügelt oder gepresst. Weitere Eigenschaften von Pannesamt sind:
- fließender Fall
- geschmeidiger Griff
- elastische Trageeigenschaften
- brillante Farbvielfalt
Wie unterscheiden sich Pannesamtstoffe von anderen Samtstoffen?
Während Pannesamt-Stoff eine glänzende Optik besitzt, hat Samt eine matt-schimmernde Oberfläche. Als Wirkware ist Spiegelsamt elastisch und mit einem Stoffgewicht von ca. 150 - 250 g pro Laufmeter relativ leicht. Samt ist dagegen ein Polgewebe, bei dem ein zusätzliches Fadensystem den Flor bildet. Im Gegensatz zu Pannesamt hat Bühnen-Samt ein Gewicht von ca. 550 g, während Microfaser-Samt ca. 390 g pro Laufmeter wiegt. Eine Gemeinsamkeit aller Samt-Arten ist die Florhöhe von 1 - 3 Millimetern. Bekleidungsstoffe mit höherem Flor werden als Velours oder Plüsch bezeichnet. Pannesamtstoffe müssen an den Schnittkanten nicht versäubert werden. Da sich diese Samt-Art auch kleben und tackern lässt, kannst Du mit ihr tolle Deko-Ideen ohne Nähmaschine realisieren.
Wofür wird Panne- oder Spiegelsamt verwendet?
Dank ihrer changierenden Optik sind Kleidungsstücke und Dekorationen aus Pannesamt-Meterware echte Hingucker. Deshalb wird der effektvolle Stoff auch gerne für Karnevalskostüme, Abendmode oder Schaufensterdekorationen verwendet. Mit dem Revival der 1990er Jahre liegen Pannesamtkissen oder Samtvorhänge wieder im Trend. Aus dem glatten Material und den passenden Kurzwaren von Stoffkontor nähst Du ohne Aufwand Kleider, Röcke, oder zauberst Kinderkostüme für kleine Hexen oder Dinos. Auch ein Umhang zum Verkleiden ist schnell genäht und gelingt auch Anfängerinnen.
Samt: Reinigung & Pflege
Waschen
Pannesamt-Stoff ist pflegeleicht und lässt sich in der Waschmaschine bei 30 Grad waschen.
Tipp: Wasche Samt immer auf links.
Trocknen
Trockne alle Samtstoffe auf der Leine an einem luftigen Ort.
Bügeln
Da Pannesamt-Stoffe relativ knitterresistent sind, müssen sie in der Regel nicht gebügelt werden. Ansonsten kannst Du sie von links auf niedriger Temperaturstufe bügeln.
Häufig gestellte Fragen
Was unterscheidet Pannesamt vom Samt?
Pannesamt-Meterware wird im Gegensatz zu Samt gewirkt und besitzt eine flachgepresste, spiegelnde Oberfläche. Das Material ist leichter als Samt und muss nicht versäubert werden.
Was ist Velours?
Velours ist wie Samt ein Polgewebe, bei dem ein drittes Fadensystem den Flor bildet. Im Gegensatz zu Samt hat Velours einen höheren Flor (mind. 4 mm) und ist weicher.
Was muss ich beim Verarbeiten von Samt beachten?
Bei uns findest Du nicht nur Baumwollstoffe, Pannesamtstoffe und andere Meterware. Wir haben auch gleich das passende Nähzubehör für Dich. Da Samt beim Nähen verrutschen kann, solltest Du die Nähte mit Stecknadeln quer zur Nahtlinie feststecken. Mit einer Jerseynadel der Stärke 70 oder 80 lässt sich dünner, elastischer Samt prima nähen.
Wichtig: Pannesamt-Stoff muss immer mit dem Strich verarbeitet werden. Achte deshalb beim Zuschnitt darauf, dass alle Schnittteile die gleiche Strichrichtung haben.
