Kleid selber nähen

Damen

Liebe Nähfreunde!
Heute zeigt euch Isabel, wie ihr euch ein Kleid selber nähen könnt. In ihrer Schritt-für-Schritt Anleitung verrät sie nützliche Tipps und Tricks für eurer Lieblingskleid. Wir bedanken uns bei Isabel uns wünschen euch viel Spaß beim Nachnähen!

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Ein Kleid ist für die meisten Frauen ein nicht wegzudenkender Begleiter. Man kann es schick oder sportlich tragen und sieht immer gut angezogen aus. Ein Kleid selber nähen ist insbesondere für Nähanfänger ein schönes Projekt, allerdings auch für Näherfahrene, da man viele Details immer wieder abwandeln kann. Entweder schlicht und einfach, oder etwas aufwendiger mit Applikationen, Taschen, Kaputze. Der Kreativität ist dabei keine Grenzen gesetzt!

Wenn ihr ein für euch tolles Schnittmuster entdeckt habt, wandelt es einfach mit jedem Mal etwas ab und schon sieht das gleiche Schnittmuster immer etwas anders aus, z.B. lange Arme oder kurze Arme - ihr könnt in der Länge variieren.

Wichtig: Das Schnittmuster für ein Kleid sollte vorhanden sein. Wenn nicht, könnt ihr auch ein gut sitzendes Kleid auf Papier legen und malt euch den Schnitt ab (bitte dann die Nahtzugabe nicht vergessen). Die Anleitung ist außerdem für Nähanfänger geeignet!

Eure Zutaten:

Schritt 1: Schnittteile für das Kleid zuschneiden und vorbereiten

Sucht euch also einen schönen Stoff aus und schneidet die Schnittteile nach Anleitung aus. Beachtet dabei den Fadenlauf (der Fadenlauf ist immer parallel zur Webkante) und eventuell auch das Muster des Stoffes.

Die Teile können im Stoffbruch zugeschnitten werden. Legt dazu den Stoff doppelt und darauf kommt das Schnittmuster. Der Stoffbruch ist die geschlossene Kante. Schneidet nun die benötigten Teile aus und achtet auf die Nahtzugabe. In manchen Schnittmustern ist sie bereits enthalten, manchmal müsst ihr sie auch noch dazugeben.

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Damit das Schnittmuster nicht auf dem Stoff verrutscht, könnt ihr Stoffbeschwerer verwenden, z.B. umhäkelte Unterlegscheiben oder ähnliches. Für ein einfaches Kleid benötigt ihr folgende Schnittteile:

  • jeweils 1 Vorderteil und Rückenteil
  • 2 gegengleich zugeschnittene Ärmel und optional Schnittteile für eine Kapuze und Tasche

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Übertragt alle Markierungen von eurem Papierschnittmuster auf den Stoff. Diese müsst ihr unbedingt beachten. Sie müssen beim Nähen genau aufeinander treffen. Solche Markierungen könnt ihr mit kleinen Knipsen, Stecknadeln oder auch Schneiderkreide setzen.

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Schritt 2: Schulternähte vom Kleid schließen und Ärmel einsetzen

Jetzt geht es endlich an die Nähmaschine. Zum Nähen eures Kleides braucht ihr eure Nähmaschine mit einem elastischen Stich. Das kann ein Zickzackstich sein oder der Overlockstich. Verwendet bei Jersey oder elastischen Stoffen am Besten auch eine Jerseynadel. Wer eine Overlockmaschine besitzt, verwendet diese.

Im ersten Schritt werden die Schulternähte von Vorder- und Rückenteil zusammen genäht. Dazu legt ihr beide Teile rechts auf rechts aufeinander und steckt sie euch mit Wonderclips oder Stecknadeln fest. Dann geht es an die Nähmaschine, an der ihr nun die beiden Schulternähte näht.

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Jetzt sollte das so bei euch aussehen. Verriegelt am Anfang und am Ende die Naht, damit nichts aufgeht. Verriegeln bedeutet ein kurzes Stück vor-und zurücknähen. Bei einer Overlockmaschine ist das nicht nötig.

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Im nächsten Schritt werden die Ärmel eingenäht. Hier müsst ihr besonders genau arbeiten, nur dann sitzt die Armkugel auch gut. An dieser Stelle sind die Markierungen vom Schnittmuster sehr wichtig, nicht das ihr die Ärmel falsch rum einsetzt. 

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Die Naht wird etwas rund, deswegen sehr gut vorher feststecken. Am Besten ihr beginnt genau an der vorher genähten Schulternaht. Dort trifft der Ärmel mittig drauf. Nach dem Stecken näht nun langsam Stück für Stück den Ärmel ein. Dabei prüft ihr immer wieder die Markierungen! Mit der anderen Ärmelseite verfahrt ihr genauso.

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Schritt 3: Seitennähte schließen

Ein gutes Stück ist bereits geschafft. Die Ärmel sind eingesetzt und man kann es als Kleid erkennen. So sieht es jetzt bei euch aus. Die seitliche Nähte und die Ärmelnähte sind noch offen, diese werden nun in einem Rutsch geschlossen.

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Legt dazu beide Teile wieder rechts auf rechts aufeinander und steckt es euch etwas zusammen. Eventuelle Markierungen bitte auch hier wieder beachten. Hier müsst ihr sehr genau die beiden Nähte der Armkugel aufeinander stecken, dort sollte nichts verrutschen. Beginnt am Ärmelende und näht mit einer Naht bis zum unteren Saumende. Der Ärmel und eine Seite sind jetzt geschlossen. Auch hier die Naht wieder gut verriegeln.

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Kontrolliert noch einmal alle Nähte und wendet das Kleid nun auf rechts. Fast ist es geschafft. Ihr solltet das Kleid jetzt anprobieren und die Weite und Länge testen.

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Schritt 4: Säume und Halsausschnitt vom Kleid nähen

Bald habt ihr es geschafft. In den letzten Schritten näht ihr noch die Säume und den Halsauschnitt. Beginnt am Besten am unteren Saum. Die Länge des Kleides habt ihr bei er Anprobe getestet. Schlagt den Stoff mindestens 3 cm nach innen um und steckt ihn euch mit Wonderclips oder Stecknadeln in regelmäßigen Abständen fest. Näht nun mit einem elastischen Stich der Nähmaschine oder der Zwillingsnadel den Saum fest. Ihr könnt natürlich auch einen Zierstich verwenden. Bei dünnerem Jersey kann der Saum auch zweimal umgeschlagen werden, bei festerem Sweat wird dies allerdings oft zu steif.

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Danach kommen die Ärmelsäume dran. Hier verfahrt ihr genauso wie beim unteren Saum. Achtet darauf, dass beide Kleiderärmel gleich lang sind und schlagt den Stoff wieder mindestens 3 cm nach innen und näht den Saum, wie oben beschrieben, fest. Alternativ kann an den Ärmelenden auch ein Bündchen angenäht werden.

Im letzten Schritt näht ihr den Halsauschnitt. Am einfachsten ist die Variante wie bei den eben beschriebenen Säumen. Einfach nach innen ( je nach Geschmack, aber mindestens 2 cm) einschlagen und festnähen. Eine andere Möglichkeit ist auch hier ein schmaler Bündchenstreifen, elastisches Schrägband oder elastische Spitze.

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Damit ist der letzte Nähschritt erledigt, vernäht noch alle Fäden und freut euch über euer Kleid! Viel Spaß beim Nacharbeiten und Tragen!

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